Ursprünglich war die Familie Gialdi im Weinhandel tätig, bis sie 1984 eine kleine Kellerei in der Leventina übernahm. Heute wird das Unternehmen von der 2. (Feliciano) und 3. (Raffaella) Generation geführt. Dank beträchtlicher und kontinuierlicher Investitionen in die Kellereien in Mendrisio und Bodio verarbeitet Gialdi Vini – zu der auch die Unternehmen Brivio (seit 2001) und Zamberlani (seit 2006) gehören – heute jährlich insgesamt fast eine Million Kilogramm Trauben zu Wein. Die breite Produktpalette besteht vor allem aus Weinen des Sopraceneri, die mit Trauben von rund 300 verschieden Winzern gekeltert werden.
Im Tessin auf der Alpensüdseite ist ein starker Einfluss des Mittelmeers spürbar. Die nördliche Zone, das Sopraceneri, umfasst den bedeutenden Bereich von Bellinzona bis zum Lago Maggiore sowie Gebirgstäler, die teilweise bis hoch in die Alpen reichen. Die Hauptorte des südlich gelegenen Sottoceneri sind Chiasso, Lugano und Mendrisio; auch die Bereiche Castel San Pietro und Morbio gehören dazu. Die Böden im Sopraceneri entstanden durch Gletscher und Flüsse, meist handelt es sich um steinige Moränen, Granit und Gneis, der Kalkanteil ist gering. Der Wein wird oft an steilen, terrassierten Lagen mit vielen zerstückelten Parzellen angebaut, in denen nur Handarbeit möglich ist. Das Klima in dieser schroffen Region kann rau sein, gefürchtet sind die heftigen Regenfälle. Je südlicher ins Tessin die Reise geht, desto sanfter wird die Landschaft und desto milder das Klima. Im Sottoceneri findet man tiefgründigere, lehmige und kalkhaltige Böden, die Rebflächen sind grösser und einfacher zu bewirtschaften. Fast 90 Prozent der Rebfläche im Tessin ist mit Merlot bestockt.