Mit dem Kauf einer sehr alten Parzelle mit Primitivo-Buschreben (in den USA heisst die Sorte übrigens Zinfandel) legte Gianfranco Fino den Grundstein für eine eindrückliche Erfolgsgeschichte. Finos Weine gehören unbestritten zum Unglaublichsten, was im grössten italienischen Anbaugebiet Apulien entsteht. Über die Jahre kamen weitere Weingärten dazu, teils sogar noch mit wurzelechten Reben, aber immer bestockt mit alten Buschreben (Alberello) und extrem niedrigen Erträgen. Zurzeit baut Fino gerade ein an einem neuen Keller inmitten der Weingärten.
Das grosse Weinbaugebiet Apulien liegt tief im Süden Italiens an der adriatischen Küste und gilt als älteste Weinbauregion Italiens. Die langgezogene Region besteht aus dem Sporn des Gargano-Gebirges und dem Stiefelabsatz der Halbinsel Salento. Zusammen mit Sizilien liefert der etwa 350 Kilometer lange Küstenstreifen den grössten Anteil an der gesamten Weinproduktion Italiens. Allerdings liegt der Anteil kontrollierter Herkünfte bei deutlich unter 10 Prozent der Gesamtfläche. Ein Grund dafür: Weine aus Apulien werden gerne in anderen Regionen verwendet, um dünnflüssigen Gewächsen mehr Farbe und «Muskeln» zu verleihen. Ebenso wird bei der Wermuth-Produktion gerne auf Grundweine vom Absatz zurückgegriffen. Das Klima ist trocken und heiss, Niederschläge sind selten. Was Apulien neben Regen ebenfalls fehlt, sind Berge. Es ist die mit Abstand flachste Region Süditaliens. Die Böden bestehen hauptsächlich aus Kalk- und Sandstein sowie Lehm.