Auch wenn im Talgrund bereits Palmen wachsen, so ist der Wein nicht einfach ein Geschenk der Natur, das einem quasi in den Schoss fällt. Im Gegenteil, in den Steillagen entlang der schroff abfallenden Berghänge ist der Rebbau von viel Mühsal und Entbehrungen geprägt. In diesen Lagen sind die Reben grossen Temperaturschwankungen und den alpinen Extremen ausgesetzt: karge, tonhaltige Granitböden zwingen sie dazu, ihre Nahrung tief im Erdreich zu suchen, und der trockene Veltliner Talwind verhindert ein ungestümes Wachstum. Neben diesen natürlichen Gegebenheiten braucht es aber auch viel Leidenschaft und die Kreativität in Keller und Rebberg, um extraktreiche, kraftvolle und zugleich edle Weine zu keltern. Bei Plozza war und ist Kreativität ein wichtiger Faktor. Plozza gehörte zu den Pionieren bei der Sforzato-Produktion und war 1946 der Erste, der den Sforzato in den Handel brachte.
Die Waadt ist nach dem Wallis der zweitgrösste Weinkanton der Schweiz. Die Reblagen liegen spektakulär an den Ufern des Genfersees und am Fuss der Jurakette, am Oberlauf der Rhône sowie unweit des Neuenburgersees. Das Klima im Waadtland wird im Wesentlichen von den grossen Seen beeinflusst, die für den Weinbau ein besonders günstiges Mikroklima schaffen. Zudem hat eine gross angelegte Terroirstudie gezeigt, wie vielfältig und mosaikartig die Waadtländer Terroirs zusammengesetzt sind. La Côte liegt im Schutz der Jurakette, in Seenähe dominieren kiesigere, leichtere Böden, an den Hängen der Jura-Ausläufer schwerere und die Böden des Lavaux sind stark vom Rhônegletscher geprägt. Der Boden im Chablais ist steinig und besteht teilweise aus Schutt von Bergstürzen, während man in den Côtes de l’Orbe, wo zu drei Viertel rote Sorten kultiviert werden, Molasse, Kalk und Ton findet. Auch Bonvillars mit seinen Kalk- und Kiesböden setzt vor allem auf Rotweine.