Antonio und Francesco Berritta, Vater und Sohn mit ihren Familien, bewirtschaften Weingärten, die schon seit Generationen in Familienbesitz sind. Sie liegen auf einem Hochplateau, etwa 200 Meter über Meer und einige Kilometer von Sardiniens Ostküste entfernt. Einige Rebstöcke auf Böden mit Kalk- und zerfallendem Granitstein sind in einem fast schon biblischen Alter von 70 bis 80 Jahren. Früher wurden die Trauben an eine Genossenschaft geliefert, die das kostbare Gut ins gleiche Fass mit Trauben aus weniger privilegierten Lagen und auch weniger gepflegten Reben schüttete, um daraus einen Allerweltswein zu produzieren. Doch Antonio Berritta fand dies schade und beschloss, auch die Verwertung seiner Trauben selber zu übernehmen. Dazu richtete er sich einen bescheidenen Keller ein und füllte seinen Wein fortan selbst ab.
Die schöne Insel Sardinien, nach Sizilien die zweitgrösste des Mittelmeers, ist eine ganz eigene Welt. Keine andere italienische Insel liegt weiter vom Festland entfernt: 200 Kilometer trennen das Eiland von der Westküste des Stiefels. Über vier Fünftel der Insel bestehen aus Gebirgen und Hochflächen. Weinbau wird vor allem in der hügeligen Campidano-Ebene zwischen Cagliari und Oristano und in der Ebene bei Alghero betrieben. Im kühleren Norden entstehen hauptsächlich frische, fruchtige Weissweine, während die warme Süd- und Westseite der Insel gute Bedingungen für Rot-, Weiss- und Dessertweine bietet. Die Reben wachsen vor allem in den Ebenen immer noch in der traditionellen Erziehungsform Alberello (Buschreben).