Die Weine des Burgunds haben gemeinsame geschmackliche Eigenheiten, und das obwohl das Burgund im östlichen Teil Frankreichs ganz und gar keine Einheit darstellt. Es beginnt im Norden mit dem Chablis-Gebiet, das eigentlich wie eine Insel bereits in der Region der Champagne liegt, und zieht sich dann über die berühmte Côte d’Or südwestlich bis zum Mâconnais. Seinen Abschluss findet das Burgund nördlich vom Beaujolais-Gebiet, das bereits in der Verlängerung der wichtigen Nord-Süd-Verbindung des Rhône-Tals liegt. Joseph Drouhin erkannte schon früh, dass die Kontrolle über die Trauben die Grundlage zur Herstellung von Spitzenweinen bildet. So kaufte er allmählich Rebparzellen in Grand-Cru- und Premier-Cru-Lagen der Côte d’Or und des Chablis. Heute besitzt das traditionsreiche Weinhandelshaus ausgewählte Reblagen mit wohlklingenden Namen wie Clos des Mouches, Musigny, Clos des Vougeot und viele mehr. Mittlerweile werden die Rebberge durch die vierte Generation der Familie bewirtschaftet.
Das Burgund ist mit seinen 33 Grands Crus und 562 Premier Crus die Heimat der weltweit gesuchtesten und kostbarsten Weine. Obwohl die Region je länger je mehr im Visier von Investoren und Spekulanten steht, hat das Burgund bis heute seine ländlich-bäuerliche Struktur bewahrt – ganz im Gegensatz zum Bordelais. Das Anbaugebiet reicht von Dijon im Norden über 200 Kilometer bis nach Lyon im Süden, verteilt über die drei Departements Yonne, Côte dʼOr und Saône-et-Loire. Hier herrscht halbkontinentales Klima mit kalten, trockenen Wintern und heissen, eher kurzen Sommern. Hanglagen zwischen 200 und 400 Meter über Meer und Ausrichtung (bevorzugt in südlicher und südöstlicher Lage) sind besonders wichtig. Was die diversen Anbaugebiete gemeinsam haben, sind Böden von leichtem Lehm über Kalk, teils vermischt mit Sand oder Kalksplittern. Mit dem Chablis (liegt bereits näher bei Paris als bei Lyon), wo der Chardonnay bemerkenswert reintönige, mineralische Weissweine ergibt, und dem Beaujolais als Zentrum der Gamay-Traube verfügt das Burgund über zwei Satelliten abseits vom Kerngebiet.