Am Fusse der Rhätischen Alpen liegt eine alte Kulturlandschaft, die sich vom Comersee bis hoch hinauf zum Skigebiet von Bormio, ja sogar bis zum ewigen Schnee der Bernina erstreckt: das Veltlin (Valtellina), das im 16. Jahrhundert noch zur Eidgenossenschaft gehörte. Über 40 km erstrecken sich die Terrassen zwischen den Ortschaften Ardenno und Tirano, geformt durch tausende von Trockensteinmauern. Diese Kleinstparzellen sehen nicht nur spektakulär aus, sondern machen rebbautechnisch auch viel Sinn. Die Reben profitieren dadurch gleich zweimal von der Sonne: einmal dank der Steillage und dem damit verbundenen optimalen Lichteinfall und zum anderen von der in den Mauern gespeicherten Wärme. Nino Negri gehört heute klar zur qualitativen Spitze des Veltlins.
Die Region ganz im Norden Italiens grenzt an die Schweiz, im Süden an die Ausläufer des Apennins, im Westen an das Piemont, im Osten an das Veneto und Trentino und im Südosten an die Emilia-Romagna. Die hochwertigsten Weingebiete liegen vor allem beim Lago di Garda und Lago d’Iseo sowie im Veltlin. Hier wird italienweit die grösste Menge an Spumante nach der traditionellen Methode (Flaschengärung) hergestellt. Am Südrand des Lago d’Iseo in der Provinz Brescia werden heute rund zehn Millionen Flaschen Schaumwein produziert, Tendenz steigend. Das Veltlin, das Tal zwischen den rätischen und Bergamasker Alpen ist für seine traditionsreichen Rotweine aus Nebbiolo bekannt. Aus der Umgebung des Gardasees wird ein breites Sortiment an Weiss-, Rosé- und Rotweinen angeboten.