Alvaro Palacios gehört zur Gruppe von Freunden um René Barbier, die im Jahre 1989 die in Vergessenheit geratene Weinregion aus dem Dornröschenschlaf holte. Erst 25 Jahre alt war er damals! Sein erster Wein war mit Jahrgang 1990 der Finca Dofí, sein zweiter Streich war die Kreation des Weins Les Terrasses mit Traubengut aus verschiedenen alten Weibergen und im Jahre 1993 folgt dann die Übernahme der eindrucksvollen Lage L’Ermita mit uralten Buschreben. Daraus kam mit Jahrgang 1995 der wahrscheinlich teuerste Wein Spaniens auf den Markt. Alvaro, der ursprünglich aus dem Rioja stammt, absolvierte sein Önologie-Studium in Bordeaux. Kurz nach seinem Abschluss kehrte er ins Rioja zurück und arbeitete im Export der bekannten familieneigenen Bodegas Palacios Remondo. Von da kannte er auch René Barbier, der damals Exportleiter von Palacios Remondo war. Nach der Lancierung seines Projekts im Priorat gründete er mit seinem Neffen Ricardo Perez das Gut Descendientes de José Palacios im Bierzo, das sich ganz auf die Rebsorte Mencia fokussierte. Seit dem Tod seines Vaters im Jahre 2000 verantwortet er auch die Rioja-Weine.
Was die Reblaus Ende des 19. Jahrhunderts beendete, haben ein paar Enthusiasten in den 90er-Jahren erfolgreich wiederbelebt: den Rebbau im Priorat. Die kleine, sehr hügelige Region im Süden von Katalonien bringt Wein von Weltruhm hervor. Die meisten Reblagen sind terrassiert und nur sehr schwer mechanisch zu bearbeiten. Durch die Trockenheit und die hohen Temperaturen im Zusammenspiel mit den für das Priorat einzigartigen Llicorella-Böden sind die Erträge natürlicherweise sehr gering. Was wiederum sehr konzentrierte Weine ergibt. Christopher Cannan, der Besitzer von Clos Figueras, kam schon früh mit dem Priorat in Verbindung. Als «Negociant» in Bordeaux war er bestens vernetzt in der Weinwelt. So sagt die Legende, dass Christopher das Priorat mit einem gewissen Robert Parker besuchte und beide begeistert von der Exkursion zurückkamen. Anschliessend entschloss sich der eine, selbst Wein in dieser wunderbaren Region zu produzieren, und der andere verhalf der Region durch Berichterstattung und Vergabe von Wein-Auszeichnungen zum internationalen Durchbruch. Nebst bis zu 80-jährigen Reben gehören auch rund 135 bis zu über 300-jährige Olivenbäume zum Anwesen.