Für den Aalto PS werden jährlich die Trauben der ältesten und besten Lagen selektioniert. Beim Jahrgang 2021 stammt das Rebgut zum grossen Teil von kleinen Lagen in La Horra und La Aguilera mit einem Rebenalter von 60 bis 90 Jahren.
Dieses ehemalige Kloster (Santa María de Retuerta, 1146 errichtet) und heutige Weingut und Hotel gilt als eines der ausserordentlichsten Weinprojekte in Spaniens jüngerer Weingeschichte. Abadía Retuerta liess in den 90er Jahren jede einzelne Parzelle klassifizieren und setzt sie mit ihren Weinen ganz bewusst auf Terroir. Differenziert wird vor allem zwischen Kies-, Kalk-, Sand- und Tonböden. Nach umfassenden Bodenanalysen wurden über fünfzig Pagos (Crus) identifiziert, die bis heute jeweils mit nur einer Traubensorte bepflanzt sind. Dass diese unschätzbar wertvolle Entdeckung ausserhalb der kontrollierten Herkunftsbezeichnung Ribera del Duero D.O. liegt, war für alle von Anfang an klar. Der Entscheid, auf diesen Ort zu setzen, der einzig durch Klima und Terroir eingeschränkt wird, ist heute die Grundlage für den Erfolg von Abadía Retuerta. Rückblickend ist es naheliegend, dass Abadía Retuerta sein Erbe – die natürliche Umgebung, das Kloster und die Weinberge – pflegen und erhalten wollte.
Der Franzose Didier Belondrade gründete diese kleine Kellerei, die ausschliesslich Weingärten mit uralten Verdejo-Rebstöcken im Kernland der Appellation pflegt. Die Rebflächen sind aufgeteilt in 23 verschiedene Plots mit Ton und Sand mit Kieselsteinen auf der Oberfläche sowie einer tiefen Kreideschicht. Didiers Ziel war von Anfang an klar: Weissweine, die zu den Besten Spaniens gehören. Dazu baute er im Jahre 2000 eine moderne Kellerei und ergänzte diese zehn Jahre später mit einem futuristischen Reifekeller. Man darf sogar behaupten, Didier Belondrade war der Wegbereiter des weltweit geschätzten Weissweinstils mit fassgereiftem Verdejo.
Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Javier Zaccagnini und dem Starönologen Mariano García. Mariano war während rund 13 Jahren verantwortlich für die legendären Weine von Vega Sicilia. Ziel der beiden Vollprofis war es, einen qualitativ besonders hochwertigen Wein herzustellen, der sich von allem anderen abhebt und seine Herkunft widerspiegelt. Angebaut wird bei Aalto ausschliesslich Tempranillo. Und das in rund 200 kleinen Parzellen, verteilt auf neun Gemeinden. Die Reben haben ein Alter von 40 bis 100 Jahren.
Hier im Süden des Ribera del Duero liegt die Bodegas Antídoto und die traubenliefernden 550 Kleinstlagen. Das besonders kühle Klima, die kargen, sandigen Kalksteinböden und die uralten Tinto-Fino-Rebstöcke (bis 100-jährig) bringen ganz eigenständige Weine hervor: das Gegenteil des typischen, üppigen «Ribera del Duero»-Stils. Daran angelehnt auch der Name des Weinguts, denn Antidoto heisst übersetzt Gegenmittel. Das Weingut ist das gemeinsame Projekt von David Hernando und dem französischen Topönologen Bertrand Sourdais, dessen Name eng mit dem Werdegang von Bodegas Dominio de Atauta verknüpft ist.
Das Weingut gehört zwar nicht zu den ältesten, doch die Familie Aragón besitzt einen unterirdischen Keller aus dem 17. Jahrhundert, wo die edlen Weine perfekte Bedingungen zum Heranreifen vorfinden. Aber auch der Rebbestand hat es in sich: Unter anderem gehören dazu Weingärten, die über 100 Jahre alt sind – diese Reben waren also noch vor der Reblausplage gepflanzt worden. Die Hanglagen mit guter Drainage und Schutz vor Winter- und Spätfrost liegen zwischen Quintana del Pidio und Gumiel de Mercado auf Höhen von 800 bis 900 Meter über Meer.
Das weitläufige Weingut (Gesamtfläche: 160ha) liegt auf einem Hügel zwischen den Ortschaften Pesquera und Valbuena de Duero. Geleitet wird die Bodega von Peter Sisseck und Carlos de la Fuente. Peter Sisseck startete seine glamouröse Karriere hier bei Hacienda Monasterio, ehe er 1995 die Dominio de Pingus gründete. Der derzeitige Weinkeller wurde zwischen 1991 und 1992 vom gleichen Architekten (Philippe Maziéres) erbaut, der zuvor schon für renommierte Châteaus wie Margaux, Yquem und Prieure-Léchiné gearbeitet hatte.
Angefangen hat alles mit dem Traum von weinverrückten Arbeitskollegen aus einem Beratungsbüro für die Agrar- und Lebensmittelindustrie: Sie wollten ein Weingut gründen, wo Weinbau auf höchstem Niveau möglich ist. Durch ihre beruflichen Tätigkeiten kamen sie in Kontakt mit verschiedensten Winzern, Weinbaubetrieben und Weinbergen. Und so wussten die Kollegen ganz genau, wo und wie sie ihren Traum verwirklichen können bzw. was es dazu braucht und wo sich die besten Lagen der Region befinden. So ergab sich ein paar Jahre vor der Gründung die Möglichkeit, in einem Moorgebiet in einer der extremsten Gegenden des Ribera del Duero auf einer Höhe von über 900 Metern einen ein Hektar grossen Versuchsweinberg anzulegen. In den ersten Jahren wurden die Trauben zwar noch verkauft, aber bald wurde klar, dass hier etwas grosses entstehen kann. So fingen sie an, die Trauben selbst zu keltern und den Wein selbst zu vermarkten. Nach und nach kamen neue, kleine Weinberge hinzu. Heute befinden sich alle Parzellen in den beiden Ortschaften Tubilla del Lago und Gumiel del Mercado am nördlichsten Ende der D.O. Ribera del Duero auf einer Meereshöhe von über 900 Metern. Vor allem in den Lagen in Tubilla del Lago sind die Reben weitestgehend über 100 Jahre alt. Sämtliche Arbeiten in den Weingärten folgen den Prinzipien der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft. So weiden in Winter Schafe in den Weinlagen und oftmals setzt man für schwere Arbeiten auf ein Pferd anstatt auf einen Traktor.
Wenige Kilometer von der Gebietsgrenze der DO Ribera del Duero entfernt keltert die Familie García erstklassige Weine. Mariano García – der Senior – gilt als einer der legendärsten kastilischen Weinmacher. So amtete er als Kellermeister bei Vega Sicilia und war so verantwortlich für eine der grössten Ikonen der Weinwelt. Heute leitet Mariano zusammen mit seinen beiden Söhnen Alberto und Eduardo die Bodegas Mauro. Die gutseigenen Weingärten haben ein Durchschnittsalter von 25 bis 35 Jahren und stehen auf kalk- und lehmhaltigen Böden. Das Gebiet profitiert von einem kontinentalen Klima mit atlantischem Einfluss und starken Temperaurschwankungen zwischen Tag und Nacht.